Filmklub - Maria Montessori

2024-02-Maria_Montessori_01.jpg

OT: La nouvelle femme
Regie: Léa Todorov
Buch: Léa Todorov
Kamera: Sébastien Goepfert
Musik: Rémi Boubal
Darsteller: Jasmine Trinca, Leïla Bekhti, Pietro Ragusa

FR 2023, OmU, 100 Min.

Die Ärztin, Wissenschaftlerin und Anthropologin Maria Montessori (1870 – 1952) war eine der ersten Frauen, die in Italien Medizin studieren durften. Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionierte sie die Pädagogik mit ihren Methoden einer auf Zuneigung und Aufmerksamkeit statt auf Disziplin und Gewalt aufbauenden Erziehung.

Deutlich weniger bekannt als ihre Erziehungskonzepte ist hingegen Maria Montessoris Privatleben: Ihr einziges Kind, Mario, stammt aus der Beziehung mit ihrem Kollegen Giuseppe Montesano, mit dem sie, ungewöhnlich für die damalige Zeit, nicht verheiratet war. Mario wuchs getrennt von seiner Mutter auf. Erst als er 15 Jahre alt war, nahm sie ihn zu sich, gab ihn aber vorerst als ihren Neffen aus. Ein uneheliches Kind hätte für sie das Ende ihrer kaum begonnenen Karriere bedeutet.

Léa Todorov konzentriert sich in ihrem Biopic auf die Anfänge der bis heute populären Pädagogin. Wie der Originaltitel „La Nouvelle Femme“ unterstreicht, geht es der Regisseurin vor allem um Montessoris Einsatz für die Rechte der Frau. Drehbuchautorin Julie Dupeux-Harlé verbindet die reale Geschichte von Maria Montessori (Jasmine Trinca) mit der ausgedachten Geschichte von Lili d’Alengy (Leïla Bekhti), einer fiktiven einflussreichen Edel-Kurtisane aus Paris. Beide Frauen stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Lili hat eine geistig behinderte Tochter (Raffaelle Sonneville-Caby), die bei der Großmutter aufgewachsen ist und um die sich Lili nach deren Tod nun selbst kümmern muss. Sie schämt sich für die kleine Tina und bringt sie nach Rom. Maria Montessori hat dort ein heilpädagogisches Institut gegründet und unterrichtet zusammen mit ihrem Partner Montesano (Raffaele Esposito) behinderte Kinder durch weiterentwickelte Methoden französischer Ärzte wie Jean Itard, dessen Vorgehen François Truffaut mit „Der Wolfsjunge“ ein Denkmal setzte.

Ihre Lernmethoden sind von einem Gedanken getrieben: Solange man die Kinder liebt, können sie alles lernen. Lili wird Zeugin, wie ihre Tochter Tina regelrecht aufblüht, und erkennt erst jetzt deren Potenzial.  Doch die Lorbeeren erntet Montesano und es gilt, den Widerstand der männlichen Wissenschaftselite zu brechen. Aus Maria und Lili werden schicksalshafte Verbündete…

Fotos © Filmladen

https://www.filmklub-wieselburg.at/
http://www.kinomalvier.at/

Datum & Uhrzeit
25.09.2024 - 19:30
Ort
KINO mal vier Wieselburg
Kinostraße 1
3250 Wieselburg
Veranstalter/in